Schon wieder dieser Berlusconi! Ein später emotional gefärbter Kommentar zur italienischen Parlamentswahl

“Wir haben ein wichtiges Ergebnis erzielt”, sagte Walter Veltroni, der Präsidentschaftskandidat der “Mitte-Linken”, der den amtierenden Ministerratspräsidenten Romano Prodi ersetzen sollte, kurz nach den jüngsten italienischen Parlamentswahlen. Worauf er sich damit bezog, wissen wir zwar nicht, weil wir nicht viel weiter gelesen haben, da wir uns die Erleichterung über das Wahlergebnis nicht durch eine langweilige Rede Veltronis verderben lassen wollten.

Tatsächlich aber haben Veltroni und seine Genossen eine ganze Menge wichtiger Ergebnisse erzielt:

Sie wurden abgewählt und Italien hat bald keine de facto radikal-antizionistische Regierung mehr, deren erste Idee, wenn Israel sich einmal wehrt, wie im Fall des zweiten Libanonkriegs oder von Israels Verteidigungsmaßnahmen gegen die Hamas, stets in der Organisation internationaler Unterstützung für Israels Feinde besteht, wie bei der “Konferenz für den Libanon” oder beim Gerede von der “demokratischen” Legitimierung der antisemitischen Massenmörder von der Hamas geschehen; Italien hat bald keinen Ministerpräsidenten namens Romano Prodi mehr, dem anlässlich des Libanon-Krieges wie immer gleich ein ‘Friedenstisch’ einfiel, für den er dieses Mal als Vermittler sogar einen Vertreter des Kommandanten einer der beiden Parteien, und zwar der angreifenden, nämlich Ali Larijani, den damaligen “Atomunterhändler” des Iran, vorschlug, der sich ihm zufolge sogar sofort dazu bereit erklärt habe; Italien hat bald keinen Außenminister (D’Alema) mehr, der nach der “Friedenskonferenz” “Für den Libanon” damit angab, dass er Condoleezza Rice “Condy” nennen durfte, sie wie bei der Lehrerkonferenz dafür lobte, dass sie so “gut vorbereitet” sei – wobei man sich durchaus fragen sollte, ob nur auf ihn -, und wenig nachdem Millionen Israelis nach Monaten ihre Bunker wieder verlassen bzw. ihre Häuser wieder aufsuchen konnten, auf der anderen Seite mit einem Hisbollah-Abgeordneten Arm in Arm spazieren ging. Continue reading Schon wieder dieser Berlusconi! Ein später emotional gefärbter Kommentar zur italienischen Parlamentswahl

A propos Silvio Berlusconis “Meinungsmonopol”

Gerade gefunden und für alle, die nicht alles glauben und Italienisch verstehen:

Insomma, figuratevi il salto dalla sedia che ho fatto ieri mattina quando mi imbatto in una delle più comiche composizioni a sopracciglio levato del mio vecchio amico Ezio Mauro, ora direttore di Repubblica, il quale si è esibito in un articolo che potrebbe intitolarsi a scelta «Senza vergogna» o «Oggi le comiche». Basti l’incipit: «Una versione italiana e vergognosa del Grande Fratello è dunque calata in questi anni sul sistema televisivo, trascinando Rai e Mediaset fuori da ogni logica di concorrenza per farne la centrale unificata di una informazione omologata, addomesticata, al servizio cieco e totale del berlusconismo al potere». Lui la chiama «Struttura delta». Noi la chiameremmo «Senti chi parla».

Der ganze Artikel ist hier zu lesen.

PS: Das alles ändert selbstverständlich nichts an der Fragwürdigkeit eines Politikers, der sich bislang zwar de facto wesentlich weniger antisemitisch und antiamerikanisch verhalten hat als das staatsfixierte Mitte-Links-Bündnis, das derzeit die italienische Regierung stellt, sich aber vor kurzem auf dem Gründungsparteitag einer neuen “postfaschistischen” italienischen Partei – möglicherweise wider Willen – mit “Duce”-Rufen begrüßen ließ und den Saal daraufhin nicht gleich wieder verließ.