Von der “Endlösung der Judenfrage” zum “Endboykott Israels” (hin und zurück)


“Links sein bedeutet Gesellschaftskritik, Vision und Zukunft, Links sein bedeutet Wende.”
Homepage der Jusos in der SPD

 

Randnotiz zu einem Aufruf der Jusos zu einer Demonstration dagegen, dass “Europa wieder zu einem Tummelplatz antisemitischer Ideologen wird und die Situation jüdischer Bürger immer prekärer“:  

Der Sekretär der italienischen Handelsgewerkschaft Flaica-Cub, Desiderati, legt italienischen Presseberichten zufolge Wert auf die Feststellung, dass es ihm und seiner Gewerkschaft nicht um einen “Boykott jüdischer Läden” (Juso-Aufruf) zu tun war, sondern – eher im Sinne der italienischen (europäischen) Gesamtlinken – um einen “Endboykott Israels“.

Unterschied! oder?

Denn mindestens letztendlich hat Desiderati sich damit doch (auch) auf die Linie von Paolo Ferrero, des Vorsitzenden des Prc (Partito della rifondazione comunista), eingeschossen – oder wie man auf Italienisch wörtlich sagt, “den Schuss korrigiert” -, der ihn in jenen Tagen ebenso wie der ehemalige italienische Außenminister Massimo D’Alema gerügt und extra für ihn und seine Gewerkschaft nochmal die seit Jahrzehnten gültige saubere Direktive wiederholt hatte:

Die Klarheit [nettezza, dt. auch: “Sauberkeit”] gegen die Kriegspolitiken [Plural, sic]  Israels muss von einer klaren [netta, dt. auch “sauberen”] Verurteilung jeder Art von Antisemitismus begleitet sein. Ich denke […], dass, wenn einer Scheiße baut, er sich darauf beschränken muss, ein Kommuniqué zu machen, um zu sagen, “Wir haben Scheiße gebaut” und nicht präzisieren.

Genau das isses: Man muss versuchen, so antisemitisch wie nur eben möglich zu sein (was nicht sehr schwer fällt, man hat schließlich auch eine Art von Spaß – oder vielleicht genauer, ein großes Gemeinschaftsgefühl dabei), und gleichzeitig jede, aber auch jede Art von Antisemitismus mit den schärfestmöglichen Worten verurteilen und verdammen. Den eigenen Massenmordwünschen folgen, aber immer schön diszipliniert, den Endsieg, Pardon: den Endboykott bzw., moderater, den Endfrieden im Visier.

Die Alternative bestünde sonst schließlich nur in etwa 555.000 Kommuniqués der überwältigenden Mehrheit aller linken Parteien und Verbände in Bezug auf die letzten ca. 50 Jahre, in denen jeweils einzig und allein “Wir haben Scheiße gebaut” stünde und denen dann höchstwahrscheinlich nur noch die klammheimlich-verschämte Auflösung all dieser Vereinigungen folgen dürfte – ohne Übereignung des Restverbandsvermögens als Wiedergutmachung an die IDF, weil statt dessen wahrscheinlich leider schon alles Geld für Therapiekostenerstattungen zugunsten der in die Millionen gehenden IDLs (Ideologically Displaced Leftists) unter den Mitgliedern und die besagten Massenkommuniqués etc. aufgebraucht worden und daher neben vielen bitteren Tränen nichts, wenn nicht gar Schulden “beim Finanzkapital” übrig wären.

 

Juso-EU-Friedensflagge


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