Scheiße mit zwei S auf einer Skala (Zum Stand der “Kritik” in Bremen)

Nach Lektüre eines Konferenzankündigungstextes der Antinationalen Gruppe Bremen (ANG),

  • in dem angekündigt wird, dass „mit dieser Konferenz“ u.a. „nach dem Verhältnis [von wem auch immer – nicht ganz klar; RR] zur […] Geschichte der Kritik des Gegenstandes Deutschlands“* gefragt werden soll,
  • dem zufolge ein „Festhalten“ an einer bestimmten These „[a]lt“ erscheint und man zu meinen wagt, dass dieses Festhalten, eben weil es „[a]lt“ erscheint, „keineswegs notwendig falsch“ erscheint,
  • dem zufolge „die reale historische Situation“ einem in demselben Text zumindest verdammt schwer auffindbaren „Argument Recht zu geben scheint“,
  • dem zufolge „u.a. die Zeitschrift ‚konkret’“ sich „[w]ährend des Irakkriegs 1991 […] angesichts der Bedrohung Israels durch deutsches Giftgas vom Antizionismus [verabschiedete]“, sich dem Antizionismus „nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center […] dann“ allerdings „in der radikalen Linken […] die Kritik an Antiamerikanismus und islamischem Antisemitismus“ hinzugesellte,
  • dem zufolge eine schon recht bedauernswerte „Anwort […] in Erklärungsnöte [gerät], wenn sich keine faschistische Massenbewegung und auch kein Staat, der diese konsequent mobilisiert, ausmachen lassen“, nachdem zuvor auf diesen Sachverhalt (oder vielleicht auch direkt auf die arme Antwort – nicht ganz klar) wenn nicht geschossen, so doch bereits gezielt wurde, und zwar ekelhafterweise sogar mit „vielgescholtenen Einlassungen“ (Täter: Wolfgang Pohrt),
  • in dem erklärt wird, man wolle „mit der Konferenz die Frage ‚Was ist deutsch?’ in diesem Sinne“ (also nicht etwa in diesem Unsinne) „aufgreifen“, weil sich „eine Art Selbstverständlichkeit eingeschliffen“ habe, in der „der Gegenstand“, d.h. vermutlich die Selbstverständlichkeit selber, „aus dem Blick gerät“ – was ja kein Wunder wäre, sofern sie sich recht tief in wen oder was auch immer eingeschliffen haben sollte,
  • in dem der verfassende Patient bzw. die verfassenden Patienten selber trotzdem fast schon mehr als hypothesenhaft die Diagnose stellen, dass „in der Tat ein historischer Punkt erreicht zu sein scheint, an dem die jahrzehntelangen Bemühungen deutscher Politik, Deutschland von den ‚Folgen’ [sic] des Nationalsozialismus zu kurieren’ [sic], erfolgreich waren“, dass jene Deutschland unterstellten Bemühungen also in Wirklichkeit heute nicht (oder nicht mehr) unbedingt erfolgreich sind, und
  • nach dem, sofern etwas – also z.B. ein Kassettenrekorder, ein  Linker oder auch, um nochmals mit den Patienten selbst zu reden, ein (unterstelltes) „Verschwinden der Bedeutung“ von etwas (im besagten Text: „von Geschichte“) – „gar nicht [neu]“, also eher alt, ist, dies notwendig zur Folge hat, dass es „in der allgemeinen Logik des Kapitals [angelegt]“ ist,

– nach besagter Lektüre von mir selbst danach befragt, ob die Antinationale Gruppe Bremen (ANG) mir nach all dem im Moment eher wie “Scheisse [sic]“ „[a]uf einer Skala von eins bis zehn“ vorkomme, würde ich wahrscheinlich antworten: Irgendwie schon, doch, ja, wie Deutschland eben, nicht?

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*) Hervorhebungen in allen Zitaten von mir.

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